Direktkredite: maßgeblicher Bestandteil des Syndikatskonzeptes
Gemeinsam gegen Wohnraummangel und Mietwucher: Beim Syndikatsmodell schließt sich eine Gruppe zusammen, um ein Objekt mit mehreren Wohneinheiten zu bauen oder zu kaufen. Alle Beteiligten sind Mieter und die gegründete GmbH die Eigentümerin. Durch die vereinbarten Rechtsverhältnisse entzieht die Gemeinschaft das Mietshaus oder die Minihäuser dauerhaft dem Wohnungsmarkt und sichert sich konstante Mieten. Doch woher nimmt die Gruppe das Geld für die Finanzierung des Projekts?
Die Idee hinter dem Syndikatsmodell ist primär bezahlbarer Wohnraum. Dies kann nicht durch eine Vollfinanzierung über teure Bankkredite erreicht werden. Auf der anderen Seite sollen alle Mitglieder der Gruppe auf gleicher Augenhöhe zusammenleben können – unabhängig von ihren Vermögensverhältnissen. Daher sieht das Syndikatsmodell vor, dass die Finanzierung ohne Eigenkapital der einzelnen Mitglieder erfolgen soll, und zwar über Direktkredite.
So funktioniert ein Direktkredit
Der Begriff „Direktkredit“ beschreibt ein Darlehen ohne Vermittlung einer Bank:
Von einer Bank erhalten Anleger niemals den Zinssatz, den Gläubiger für einen Kredit bezahlen. Die Spanne zwischen dem Zinssatz für Anleger und dem für Kreditnehmer behält die Bank als Gewinn ein. Verleihen private Anleger nun ihr Geld ohne Umwege über die Bank an das Projekt, spart das Kosten. Gleichzeitig erkennen Banken den Direktkredit als Eigenkapital an und gewähren für den restlichen Finanzierungsbedarf günstigere Kredite. Direktkredite sind also auf zweierlei Weise hilfreich.
Auch wenn Förderer eines sozialen Wohnprojektes in der Regel nicht so sehr auf eine gute Rendite aus sind, sondern das Projekt unterstützen wollen, darf nicht verschwiegen werden, dass es sich bei Direktkrediten um nachrangige Darlehen handelt. Im Kreditvertrag halten die Gemeinschaft und der private Geldgeber eine qualifizierte Rangrücktrittsklausel fest. Sie besagt, dass bei einer eventuellen Insolvenz der „Haus-GmbH“ die Bank die Erste in der Schlange der Gläubiger ist. Ein Anleger geht mit einem Direktkredit daher generell ein gewisses Anlagerisiko ein.
Auch mit kleinen Summen können Sie uns unterstützen
Nicht nur die Freunde und Familien der Beteiligten können Kreditgeber sein: Jede natürliche oder juristische Person, die einem solchen Wohnprojekt zur Realisierung verhelfen will, kann über einen Kreditvertrag mit der GmbH dazu beitragen. Infrage kommen Kreditbeträge ab 500 €. Zinssätze, Tilgungshöhe und Laufzeiten können variieren und auf die Wünsche des Geldgebers abgestimmt werden. Manch ein Förderer verzichtet zugunsten des Projekts vollständig auf Zinsen und vergibt ein zinsloses Darlehen. In Zeiten von Negativ- oder sehr niedrigen Zinsen sind Direktkredite mit entsprechenden Konditionen eine wertvolle Unterstützung, die auch für den Kreditgeber von Vorteil sind: Zum einen liegt das Geld nicht ungenutzt auf der Bank und zum anderen wird damit eine zukunftsweisende gesellschaftliche Entwicklung gefördert – Wohnen in Gemeinschaft.
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